SV Merseburg 99 - Rot-Weiß Weißenfels 2:0 (1:0)

Steve Harport, 01.11.2013

Nach zweieinhalbwöchiger Spielpause gab es wieder ein Heimspiel unserer C-Junioren im Stadtstadion. Zu Gast war Tabellenschlusslicht der Landesliga, SV Rot-Weiß Weißenfels. Gegen einen Gegner mit bisher noch 0 Punkten, 35 Gegentoren und gerade mal 1 Tor aus 6 Spielen erhoffte man sich einen sicheren und deutlichen Sieg, um sich für die nun kommenden schweren Spiele das nötige Selbstvertrauen zu holen. Da niemand auch nur annährend seine Leistung abrufen konnte, stand am Ende ein doch sehr glücklicher 2:0 Sieg in einem Spiel, indem die Gäste aus Weißenfels durchaus mehr verdient hätten.

Mit Beginn der Partie war sofort erkennbar, wie die Gäste zum Erfolg kommen wollten. Weißenfels stand extrem tief und attackierte erst kurz hinter der MIttellinie. In der Offensive hoffte man auf lange Bälle, Standardsituationen und das nötige Glück. Unsere Mannschaft hatte große Probleme sich dieser Situation anzupassen. Ideenlos versuchte man ebenfalls mit langen Bällen zu agieren, was gegen die sehr tief stehenden Gäste natürlich zum scheitern verurteilt war. Zur Ideenlosigkeit kam dann auch zunehmende Unkonzentriertheit. Fehlpässe, Unaufmerksamkeiten, mehrfach kuriose Handspiele und sogar falsche Einwürfe führten immer wieder zu Ballverlusten und zur Unterbrechung des Spielflusses. Dass wohl größte Defizit des Tages war jedoch die fehlende Laufbereitschaft sowohl mit Ball als auch ohne Ball. Kein Spieler hatte den Mut in der richtigen Situation mal mit Ball das Tempo aufzunehmen und somit eine Torchance zu ermöglichen. Ebenso das Freilaufverhalten in der Offensive. Keine Laufwege, kein Bälle fordern = keine Chancen. Bezeichnend für die Leistung war auch, dass sich die einzigen beiden Chancen in der ersten Halbzeit aus Standardsituationen ergaben. Ein Eckball von rechts landete auf dem Kopf des völlig freistehenden Artur Keller, der von dieser Situation jedoch so sehr überrascht war und den Ball aus 7m über das Tor köpfte. Mehr Mut und der unbedingte Wille ein Tor zu machen hätte in dieser Situation warscheinlich zum Erfolg geführt. Als Max Bach alleine auf den Torhüter lief, konnte dieser ihn nur mit einem Foul stoppen. Beim fälligen Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze ließen sich die 99er eine schöne Variante einfallen. Max Bach schloss die Aktion mit wuchtigem Schuss ins linke Eck zur 1:0 Führung ab (28.). Leider brachte dieses Tor keinen weiteren Aufschwung und so ging es mit einer sehr enttäuschenden Leistung in die Halbzeit.

In der 2.Halbzeit wollte man es besser machen - doch Fehlanzeige. Zunächst kamen die Gäste zu ihrer besten Chance des Spiels. Ein Freistoß aus nahezu der selben Position wie biem 1:0 klatschte nach schönem Schuss des Weißenfelser Spielers an den Außenpfosten. Nicola Jacobs, der schon in die andere Ecke unterwegs war, wäre hier machtlos gewesen. Nach vorne ging für die 99er weiterhin nur sehr wenig. Das gleiche Bild wie in der ersten Halbzeit. Kein Offensivspieler war in der Lage mal einen Ball zu sichern und abzuschirmen, um nachrückende Mittelfeldspieler zu bedienen. Auch die Laufbereitschaft war weiterhin katastrophal, wodurch selbst ein Gegner vom Tabellenende wieder ins Spiel kommt. Da es weiterhin nur 1:0 stand kam nun auch noch Hektik und so etwas ähnliches wie Spannung auf. Weißenfels tauchte noch das ein oder andere mal im Strafraum der Merseburger auf, jedoch ohne zwingende oder nennenswerte Chancen. Am Ende war es sogar ein Weißenfelser Spieler der in der letzten Spielminute einen Distanzschuss von Max Bach unhaltbar abfälschte, wodurch das Spiel dann auch entschieden war.

Am Ende stehen 3 Punkte und der weitere Verbleib auf dem 2. Tabellenplatz. Dennoch sollte sich jeder Spieler über diese desolate Leistung im klaren sein. Solche einfachen Fehler wie in diesem Spiel dürfen einer Landesligamannschaft im C-Jugendbereich nicht mehr passieren und werden gegen stärkere Gegner mit Sicherheit auch härter bestraft. Zudem muss sich die Einstellung in Sachen Laufbereitschaft von Grund auf ändern, wenn man beim kommenden Auswärtsspiel in Markwerben nicht unter die Räder geraten will.